Die erste Implementierung von Push-to-Talk in einem Messenger – ganz ohne Walkie-Talkie

Sich neben Text, Bildern und Videos mittels Sprachnachrichten austauschen zu können, macht die Kommunikation nicht nur schneller, sondern erleichtert die Interpretation immens. Mit Teamwire haben wir einen technologischen Meilenstein in Angriff genommen. Wir führen den Standard Push-to-Talk in unseren Business Messenger, als die neue Funktion für einen direkten Sprachaustausch, ein.

Teamwire, Juli 14 2021

Push-to-Talk 1.0: Erster Meilenstein direkter Sprachkommunikation in einem Business Messenger

 

Aktuell ist die direkte und Live-Sprachkommunikation via Push-to-Talk nur auf Funkfrequenzen bzw. über den Digitalfunk möglich. Durch die integrierte Push-to-Talk-Funktion verwandeln sich dienstliche Smartphones gewissermaßen in ein Digitalfunkgerät bzw. Walkie-Talkie mit einer eigenen Push-to-Talk-Taste. Perspektivisch wäre denkbar, dass das Mitführen von sperrigen Zusatzgeräten entfällt. Aufgrund seiner Einfachheit ist Push-to-Talk die am weitesten verbreitete – und vermutlich beliebteste – Kommunikationsmethode für einsatzorientierte Teams wie

  • Polizei und Sicherheitsdienste,
  • Notfall- und Rettungsdienste (insbesondere Krankenwagenfahrer),
  • Bauarbeiter und Handwerker,
  • Logistikfirmen und Warenlager,
  • Versand-, Transport- und Lieferdienste,
  • Reiseunternehmen, Fluggesellschaften und Flughäfen,
  • Mitarbeiter in Produktionsanlagen und Werken,
  • Servicekräfte im Gastgewerbe, großen Hotels und auf Events,
  • Pflegekräfte im Gesundheitswesen

 

Wie funktioniert Push-to-Talk in Teamwire?

Push-to-Talk-Chats sind keine Gruppenanrufe. Sie verfolgen ähnlich Ziele, sind dabei aber deutlich flexibler. Über den Mikrofon-Button in der oberen linken Ecke in der Teamwire-Inbox startet man in die Push-to-Talk Benutzeroberfläche. Hier lassen sich bestehende 1:1 und Gruppenchats auswählen oder aber neue Gruppenchats erstellen, für die Push-to-Talk aktiviert werden sollen.

 

Nach Auswahl des Chats, erscheint ein nicht zu übersehender großer blauer Knopf, der Push-to-Talk-Button, über den die Sprachkommunikation erfolgt. Per links und rechts Swipen kann man einfach zwischen den Push-to-Talk-Kanälen wechseln. Sobald der Anwender den Button betätigt, beginnt die Sprachaufnahme. Während der Aufzeichnung, die auf drei Minuten begrenzt ist, muss der Push-to-Talk-Button gehalten werden. Wird er losgelassen, endet auch die Sprachaufnahme.

 

 

Jedoch streamt der Anwender seine Push-to-Talk-Nachricht nicht direkt, sondern nimmt sie zunächst auf und lädt sie ins Backend hoch. Erst dann wird sie an die entsprechenden Empfänger bzw. Chats verteilt. Das hat den Vorteil, dass Push-to-Talk-Nachrichten, wie jede normale Nachricht, im Archiv der Organisation, gespeichert werden und dadurch jederzeit abrufbar sind. Gleichzeitig schafft der prominente Push-to-Talk-Button eine neue User Experience, die den Prozess zum Senden und Empfangen von Audionachrichten vereinfacht.

 

Die Push-to-Talk-Funktion ist nur verfügbar, wenn Teamwire geöffnet ist bzw. sich im Vordergrund befindet. Geht eine Audionachricht in dem aktiven Push-to-Talk-Kanal ein, wird sie automatisch überall in der App abgespielt. Die Empfänger können wiederum mit Sprachnachrichten reagieren, indem sie den Push-to-Talk-Button aktivieren. Befindet sich der Anwender in einem aktiven Push-to-Talk-Chat, hat er die Möglichkeit, die Audionachrichten stummzuschalten oder für ihre Wiedergabe zwischen internen und externen Lautsprechern umzuschalten. Die Wiedergabe-Optionen lassen sich auch über den Posteingang einstellen. Geht beim Senden einer Push-to-Talk-Nachricht etwas schief, kann sie verworfen oder als Entwurf im Chat gespeichert werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu versenden. Erhält der Nutzer eine Audionachricht, während Teamwire geschlossen ist oder sich im Hintergrund befindet, wird sie als ungelesen markiert. Wie bei allen anderen Chats ist es dem IT-Administrator möglich, individuelle Kommunikationsregeln für Push-to-Talk-Chats einzustellen.

 

Push-to-Talk-Anwendungsszenarien: Branchenspezifische Beispiele

Wie bereits angedeutet, ist Push-to-Talk für einsatzorientiere Teams aus unterschiedlichen Branchen relevant:

 

BOS

  • Großschadenslagen wie Geiselnahme, Amoklauf und Anschlag
  • Observationen und Verfolgungsfahrten
  • Großereignisse wie Demonstrationen, Veranstaltungen und Sportevents
  • Koordination von Fahndungen und Vermissten-Suche

 

Rettungsdienste

  • Abstimmung von Krankenwagenfahrten zu Unfallsorten und Kliniken
  • Koordination von Notfallsituationen vor Ort
  • Abstimmung mit der Zentrale und Verstärkungsanfragen

 

Bau

  • Absprachen bzw. Koordination auf einer Baustelle
  • Baumaterialanfragen
  • Rücksprache mit dem Projektleiter und Planungsbüro

 

Logistik

  • Schnelle Absprache innerhalb eines Lagers bzw. Logistikzentrums
  • Vorab- bzw. Adhoc-Abstimmung mit Lieferfahrzeugen
  • Koordination von Ausfällen Wartung von Maschinen

 

Lieferservices

  • Koordination und Rücksprache bei Lieferungen
  • Kurzfristige Änderung von Lieferrouten und Aufträgen
  • Laufende Steuerung der mobilen Mitarbeiter

 

Tourismus

  • Koordination von mobilen Teams und des Bodenpersonals auf Flughäfen
  • Einfache Abstimmung des Zugpersonals während der Reise
  • Laufender Austausch zwischen Zentrale und mobilem Personal

 

Warum Push-to-Talk in einen Business Messenger integrieren?

In den letzten Monaten ist ein regelrechter Hype rund um direkte Sprachkommunikation entstanden, sodass unsere Kunden uns zur Umsetzung von Push-to-Talk inspiriert haben.

 

(Offene) Sprachräume – ein neuer Trend?

Anfang des Jahres hat eine neue App von sich Reden gemacht: Clubhouse. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Social Media- und Live-Podcast-Plattform, bei der Nutzer ausschließlich via Audio kommunizieren. Clubhouse bietet keinerlei Funktionen für Fotos, Video oder Text. Auch gibt es keine Möglichkeit, Kommentare oder Likes abzugeben. Der Austausch findet über öffentliche Sprachräume statt, denen Nutzer beitreten oder ihre eigenen eröffnen können.

 

Ebenso ist es möglich, geschlossene Sprachräume aufzusetzen. Allerdings hat nicht jeder Nutzer automatisch ein Rederecht. Die sogenannten Moderatoren leiten die Diskussion, indem sie Teilnehmer „auf die Bühne holen“ und sie zu Sprechern erheben. Diese können sich aktiv durch Wortbeiträge beteiligen. Daneben gibt es Zuhörer, die einfach nur der Diskussion lauschen. Durch ein Handzeichen per Knopfdruck können sie den Moderatoren signalisieren, ebenfalls etwas zum Gespräch beitragen zu wollen. Ähnlich wie bei Clubhouse bietet auch Telegram seit Kurzem offene Räume für Audio-Chats an. So lassen sich Gruppen in Sprachkanäle verwandeln, in denen sich die Nutzer jederzeit einklinken können. Ist der Audio-Chat aktiviert, erscheint über dem Chat eine entsprechende Info-Leiste. Darüber tritt der Nutzer dem Sprachraum bei. Über Buttons lässt sich das Mikro aktivieren, sich und andere Teilnehmer stummschalten sowie der Audio-Chat verlassen.

 

Gräbt man etwas tiefer, sind Sprachräume alles andere als ein neuer Trend. Wenn überhaupt, dann sind sie eine Weiterentwicklung einer bestehenden Form des direkten Sprachaustauschs. Denn in ihrer Grundidee erinnern sie stark an den Digitalfunk bzw. Gespräche über Funkgeräte und/oder Walkie-Talkies, die vor allem von Sicherheitsbehörden bekannt sind.

 

Traditioneller Digitalfunk – Vorreiter des direkten Sprachaustauschs und Impulsgeber

Bei Blaulicht-Organisationen und Sicherheitsbehörden wie unserem langjährigen Kunden, der Bayerischen Polizei, sind die Einsatzkräfte mit einem digitalen Funkgerät ausgestattet. Dieses nutzt den Digitalfunk, ein bundesweit einheitliches, flächendeckendes Netz aller BOS, und garantiert somit eine ganzheitliche, digitale Sprachkommunikation. Wenn man so möchte, ist der Digitalfunk nichts anderes als ein großer Sprachraum – mit dem Unterschied, dass nur ein auserwählter Kreis darüber kommunizieren kann. Um ein Gespräch aufzubauen, muss die Einsatzkraft die Sprechtaste, auch Push-to-Talk (kurz: PTT) genannt, am Funkgerät drücken. Daraufhin hört die Gegenstelle den rufenden Teilnehmer. Während der Sender seine Nachricht durchgibt, kann der Empfänger nicht sprechen – und vice versa. Das hilft, Hintergrundgeräusche zu eliminieren und die Kommunikation zu rationalisieren. Gleichzeitig bedeutet es, dass Sprachübertragung und -empfang voneinander getrennt sind.

 

Während die große Stärke des Digitalfunknetzes in der direkten Sprachkommunikation liegt, ist es nicht für eine breitbandige Datenübertragung ausgelegt. Soll heißen: Bilder, Videos und detaillierte Einsatzbeschreibungen lassen sich nicht übermitteln. Dies ist ein ausschlaggebender Grund, warum Polizeien – ergänzend zu ihren digitalen Funkgeräten – seit mehreren Jahren unseren Business Messenger im Einsatz hat.

 

Wir sehen mit Push-to-Talk in unserem Messenger einen ersten Schritt, die gesamten Kommunikationsabläufe über eine Kommunikationslösung abzuwickeln. Inspiriert durch unseren Kunden, die Bayerische Polizei, und weitere Marktentwicklungen haben wird den Trend frühzeitig erkannt und ermöglichen nun eine direkte Gruppen-Sprachkommunikation. Wir helfen, die interne Kommunikation – durch die Kombination mit anderen Inhalten wie Textnachrichten, Bildern und Videos – weiter zu vereinfachen.

 

Die Push-to-Talk-Funktion steht Ihnen ab KW 30 über die mobile App zur Verfügung. Da es sich bei Teamwire um eine Cross-Plattform-Lösung handelt, wird es auch eine entsprechende Desktop-Lösung geben. Hier werden wir mit dem ersten Release Audio-Chats ermöglichen. Wir arbeiten daraufhin, dass die Funktion zukünftig plattformübergreifend und in Echtzeit anwendbar ist.

 

Wir sind für Sie da!

Sie möchten mehr über Push-to-Talk und seine Funktionalitäten erfahren? Dann kontaktieren Sie uns noch heute und buchen einen Demo-Termin.

Ähnliche Artikel