(Gastbeitrag von ND Concepts)
In einer Welt, in der Cyberangriffe zur Normalität geworden sind, ist Sicherheit in Unternehmen essenziell geworden. Viele Unternehmen setzen dabei zuerst auf Technik und hoffen, dass diese alle Probleme für sie löst. Doch sie vergessen dabei einen zentralen Faktor: den Menschen.
Denn Technik wird vom Menschen verwendet. Nur wenige Prozesse funktionieren ohne den Menschen. Deshalb sollte auch die Sicherheit bei ihm starten. In Unternehmen spricht man dabei vom Aufbau einer Sicherheitskultur.
Sie beschreibt die Art, wie ein Unternehmen mit Risiken umgeht, wie Verantwortung verteilt wird und mit welchem Verständnis Sicherheit in den Arbeitsalltag integriert wird. Sie ist die Grundlage dafür, dass Sicherheitsmaßnahmen wirksam werden können.
Angenommen ein Unternehmen will die Sicherheit seiner Kommunikation verbessern und kauft dafür ein Tool wie Teamwire ein. Fehlt das Verständnis, wieso sichere Kommunikation wichtig ist, kann es sein, dass sensible Daten trotzdem über unsichere Kanäle übermittelt werden. Selbst wenn beide Kanäle identisch zu nutzen sind, wird dem sicheren Kanal kein Mehrwert zugesprochen. Anders sieht dies in einer aktiv gelebten Sicherheitskultur aus.
Die nachfolgenden Abschnitte zeigen, wie eine Sicherheitskultur strukturiert aufgebaut werden kann.
Phase 1: Verständnis schaffen
Zu Anfang fehlt oft das Verständnis, was eine Sicherheitskultur wirklich bedeutet. Viele Geschäftsleitungen sehen Sicherheit noch immer als rein technische Maßnahme oder als Pflichtprogramm, das man schnell abhaken kann. Dieses Missverständnis überträgt sich auf die Belegschaft:
Regeln werden als lästige Pflicht erlebt, bei Möglichkeit umgangen, aber nicht als natürlicher Teil des eigenen Handelns verstanden.
Eine Sicherheitskultur bedeutet, dass alle Beteiligten – vom Vorstand bis zu jedem Mitarbeitenden – das Thema verstehen und ernst nehmen. Sie sorgt dafür, dass Sicherheit nicht nur eine Aufgabe der IT-Abteilung ist, sondern ein gemeinsamer Wert im Unternehmen.
Es ist entscheidend, den Sicherheitsgedanken von Beginn an verständlich zu machen. Wenn die Geschäftsführung zeigt, dass es um den Schutz des Geschäfts, sensibler Daten und das Vertrauen von Kunden geht, entsteht die Basis für eine Sicherheitskultur. Mitarbeitende erkennen, dass Sicherheit gewünscht und nicht als Hindernis verstanden wird. So wird Sicherheit als Beitrag zum langfristigen Erfolg verstanden.
👉 Tipp 1: Den Bedarf von Sicherheit so erklären, dass ihn alle verstehen.
👉 Tipp 2: Eine Sicherheitskultur entwickelt sich von top-down – ohne die Führungsebene geht es nicht.
Phase 2: Verantwortung klären und kommunizieren
Oft werden neue Sicherheitsprojekte von oben geplant, ohne echtes Verständnis der Belegschaft oder aktive Unterstützung. Maßnahmen erscheinen wie Formalitäten, die wenig mit dem Alltag zu tun haben, und Führungskräfte überlassen das Thema häufig der IT. Das führt zu Ablehnung oder sogar stiller Verweigerung bei den Mitarbeitenden.
Eine funktionierende Sicherheitskultur erfordert, dass Verantwortung klar verteilt und sichtbar gemacht wird. Ein zentrales Element ist offene Kommunikation. Fragen, Bedenken und Vorschläge müssen ernst genommen werden. Nur so können Sicherheitsmaßnahmen entstehen, die alltagstauglich sind, Akzeptanz in der Belegschaft finden und letztlich auch erfolgreich umgesetzt werden.
👉 Tipp 3: Verantwortlichkeiten klar definieren und so verteilen, dass relevante Stellen eingebunden sind.
👉 Tipp 4: Offene Kommunikation ermöglichen und fördern, damit Feedback frühzeitig einfließt und die Akzeptanz von Sicherheit steigt.