Sicherheit im Unternehmen startet beim Menschen: 7 Tipps für den strukturierten Aufbau einer Sicherheitskultur

Viele Unternehmen investieren in Tools und Systeme, vergessen jedoch den entscheidenden Faktor: die Menschen, die sie nutzen. Ohne Sicherheitskultur bleiben Maßnahmen wirkungslos. In unserem neuen Artikel zeigen wir 7 praxisnahe Tipps, wie Sie eine starke Sicherheitskultur aufbauen – von klaren Verantwortlichkeiten bis zur Verankerung im Alltag.

Teamwire, Okt. 06 2025

(Gastbeitrag von ND Concepts)

 

In einer Welt, in der Cyberangriffe zur Normalität geworden sind, ist Sicherheit in Unternehmen essenziell geworden. Viele Unternehmen setzen dabei zuerst auf Technik und hoffen, dass diese alle Probleme für sie löst. Doch sie vergessen dabei einen zentralen Faktor: den Menschen.

 

Denn Technik wird vom Menschen verwendet. Nur wenige Prozesse funktionieren ohne den Menschen. Deshalb sollte auch die Sicherheit bei ihm starten. In Unternehmen spricht man dabei vom Aufbau einer Sicherheitskultur.

 

Sie beschreibt die Art, wie ein Unternehmen mit Risiken umgeht, wie Verantwortung verteilt wird und mit welchem Verständnis Sicherheit in den Arbeitsalltag integriert wird. Sie ist die Grundlage dafür, dass Sicherheitsmaßnahmen wirksam werden können.

 

Angenommen ein Unternehmen will die Sicherheit seiner Kommunikation verbessern und kauft dafür ein Tool wie Teamwire ein. Fehlt das Verständnis, wieso sichere Kommunikation wichtig ist, kann es sein, dass sensible Daten trotzdem über unsichere Kanäle übermittelt werden. Selbst wenn beide Kanäle identisch zu nutzen sind, wird dem sicheren Kanal kein Mehrwert zugesprochen. Anders sieht dies in einer aktiv gelebten Sicherheitskultur aus.

 

Die nachfolgenden Abschnitte zeigen, wie eine Sicherheitskultur strukturiert aufgebaut werden kann.

 

Phase 1: Verständnis schaffen

Zu Anfang fehlt oft das Verständnis, was eine Sicherheitskultur wirklich bedeutet. Viele Geschäftsleitungen sehen Sicherheit noch immer als rein technische Maßnahme oder als Pflichtprogramm, das man schnell abhaken kann. Dieses Missverständnis überträgt sich auf die Belegschaft:

 

Regeln werden als lästige Pflicht erlebt, bei Möglichkeit umgangen, aber nicht als natürlicher Teil des eigenen Handelns verstanden.

 

Eine Sicherheitskultur bedeutet, dass alle Beteiligten – vom Vorstand bis zu jedem Mitarbeitenden – das Thema verstehen und ernst nehmen. Sie sorgt dafür, dass Sicherheit nicht nur eine Aufgabe der IT-Abteilung ist, sondern ein gemeinsamer Wert im Unternehmen.

 

Es ist entscheidend, den Sicherheitsgedanken von Beginn an verständlich zu machen. Wenn die Geschäftsführung zeigt, dass es um den Schutz des Geschäfts, sensibler Daten und das Vertrauen von Kunden geht, entsteht die Basis für eine Sicherheitskultur. Mitarbeitende erkennen, dass Sicherheit gewünscht und nicht als Hindernis verstanden wird. So wird Sicherheit als Beitrag zum langfristigen Erfolg verstanden.

 

👉 Tipp 1: Den Bedarf von Sicherheit so erklären, dass ihn alle verstehen.

 

👉 Tipp 2: Eine Sicherheitskultur entwickelt sich von top-down – ohne die Führungsebene geht es nicht.

 

Phase 2: Verantwortung klären und kommunizieren

Oft werden neue Sicherheitsprojekte von oben geplant, ohne echtes Verständnis der Belegschaft oder aktive Unterstützung. Maßnahmen erscheinen wie Formalitäten, die wenig mit dem Alltag zu tun haben, und Führungskräfte überlassen das Thema häufig der IT. Das führt zu Ablehnung oder sogar stiller Verweigerung bei den Mitarbeitenden.

 

Eine funktionierende Sicherheitskultur erfordert, dass Verantwortung klar verteilt und sichtbar gemacht wird. Ein zentrales Element ist offene Kommunikation. Fragen, Bedenken und Vorschläge müssen ernst genommen werden. Nur so können Sicherheitsmaßnahmen entstehen, die alltagstauglich sind, Akzeptanz in der Belegschaft finden und letztlich auch erfolgreich umgesetzt werden.

 

👉 Tipp 3: Verantwortlichkeiten klar definieren und so verteilen, dass relevante Stellen eingebunden sind.

 

👉 Tipp 4: Offene Kommunikation ermöglichen und fördern, damit Feedback frühzeitig einfließt und die Akzeptanz von Sicherheit steigt.

Phase 3: In den Alltag bringen

Die besten Sicherheitsmaßnahmen bleiben wirkungslos, wenn sie nicht mit dem Arbeitsalltag kompatibel sind. Maßnahmen scheitern häufig, weil sie nur auf dem Papier existieren. Richtlinien werden ignoriert, weil sie bestehende Arbeitsabläufe behindern.

 

Eine Sicherheitskultur bedeutet, dass Sicherheit selbstverständlich in jede Handlung und Entscheidung einfließt und nicht als Zusatzaufwand gilt. Dafür müssen Vorgaben praxistauglich sein und auch in sensiblen Prozessen funktionieren.

 

Entscheidend ist eine klare Kommunikation. So wird Feedback früh aufgenommen, Arbeitsabläufe bleiben handhabbar und es entstehen Lösungen, selbst wenn keine Idealvariante möglich ist. Auf diese Weise lässt sich Sicherheit reibungslos in den Alltag integrieren.

 

Führungskräfte setzen den Ton. Sie leben Regeln sichtbar vor, halten sich selbst daran und fördern Austausch sowie Rückmeldungen. Das schafft Vertrauen, stärkt die Sicherheitskultur und macht deutlich, dass Sicherheit tatsächlich gelebt wird.

 

👉 Tipp 5: Auf Alltagstauglichkeit achten und Sicherheitsmaßnahmen in bestehende Prozesse integrieren, sodass sie zum natürlichen Bestandteil werden.

 

Phase 4: Die Sicherheitskultur im Unternehmen verankern

Die Einführung einer Sicherheitskultur darf nicht als einmaliges Projekt verstanden werden, das sich danach von allein fortsetzt. Bereits kleine negative Impulse können besonders in der Anfangsphase eine entstehende Sicherheitskultur zum Wackeln bringen.

 

Mal eine Ausnahme machen kann dafür sorgen, dass Sicherheitsmaßnahmen wieder in den Hintergrund rücken. Deshalb ist eine regelmäßige Erinnerung durch die Führungsebene wichtig, bevor alte Gewohnheiten zurückkehren und Fortschritte verloren gehen.

 

Ein starkes Zeichen sind regelmäßige Updates und Anerkennung für das Engagement. So wissen alle, dass sie auf dem richtigen Weg sind und das Fundament der Sicherheitskultur wird immer stärker. Sicherheit wird immer mehr zum natürlichen Bestandteil der täglichen Arbeit.

 

👉 Tipp 6: Fortschritte sichtbar machen, um Wertschätzung zu zeigen und langfristig zu motivieren.

 

👉 Tipp 7: Sicherheit regelmäßig thematisieren – auch in beiläufigen Bemerkungen; denn eine nachhaltige Sicherheitskultur bedarf Konsistenz.

Fazit

Sicherheitskultur beginnt nicht mit Technik, sondern damit, wie wir Sicherheit verstehen und Entscheidungen treffen.

 

Zuerst ein gemeinsames Verständnis, dann Maßnahmen. Daraus folgen klare Zuständigkeiten und ein offener Dialog – Sicherheit ist kein IT-Randthema, sondern Führungsaufgabe und Teil guter Zusammenarbeit. Wird sie in den Alltag übersetzt, ist sie nicht „zusätzlich“, sondern „so arbeiten wir“.

 

Über ND Concepts

ND Concepts ist ein Beratungsunternehmen für Informationssicherheit aus Köln, welches Unternehmen lösungsorientiert von der Planung bis zur Umsetzung begleitet.

 

Durch die kombinierte Expertise aus Informationssicherheit, Security Awareness und IT-Compliance bringt ND Concepts nachweisbare und alltagstaugliche Sicherheit in Unternehmen. Dadurch erhöhen Unternehmen ihren Schutz vor der täglich steigenden Bedrohungslage und erfüllen vertragliche und regulatorische Anforderungen an ihre Informationssicherheit.

 

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